Um aufs Festland zu kommen, klingelt der Wecker sehr früh. Um 3.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Flughafen – die Straßen sind wie ausgestorben, nur in einigen Foodcourts sitzen noch Leute. Wir erfahren, dass das all die Fußballverrückten sind, welche extra fürs WM Spiel früh aufgestanden sind. So auch unser Fahrer – er wacht mitten in der Nacht auf, um die Spiele zu schauen. Verrückt!
Wir steigen müde in den Flieger nach Kuala Lumpur. Dort angekommen versuchen wir mit dem Bus in die Stadt zu kommen, dies würde aber einiges an Umsteigen bedeuten und wir sind ziemlich platt. Also wird es doch ein Taxi und halb dösend geht es in die 1h entfernte Stadt.
Bald erkennen wir schon die Hochhäuser von Kuala Lumpur. Wir sind in der Nähe von China Town untergebracht und können auch direkt einchecken. Daher entscheiden wir uns mit einem kleinen Nickerchen zu starten.
Einige Zeit später und deutlich fitter heißt es für uns einige To-Do’s erledigen. Wir fahren zu einem Elektrogeschäft und holen uns eine zweite Festplatte, um alle Fotos doppelt zu sichern und verlängern unsere SIM- Karte. Anschließen streunern wir ein bisschen durch die zahlreichen und riesigen Shoppingmalls. Hier kann man sich ziemlich schnell drin verlaufen, so verwinkelt und riesig sind diese aufgebaut. Eine Mall hat ein Achterbahn auf einer Etage, die nächsten sind mit riesigen Tannenbäumen geschmückt oder beherbergen nur Luxusmarken. Unser Weg führt uns auch zu den berühmten Petronas Türmen, welche wir uns natürlich auch angucken. Dort finden wir auch einen Laden mit richtigen Brötchen – also beschließen wir kurzerhand unser Abendessen. Noch Humus und Gurke gekauft und wir schweben im Himmel!
An diesem Abend geht es früh ins Bett, aber morgen wartet ja ein weiterer Tag in KL, welchen wir mit Baguette vom Vortag schon mal sehr gut starten.
Dann geht es zu Fuß die Stadt erkunden – nicht immer ein leichtes Unterfangen, da Kuala Lumpur eher weniger dafür konzipiert wurde. Als erstes schauen wir uns China Town näher an, bevor wir nach Little India laufen. Hier sieht man deutlich den Umbruch und die Unterschiede in den einzelnen Stadtteilen. In Little India sind einige Straßenzüge noch ziemlich heruntergekommen und mit kleinen, bunten Tempeln bestückt, während andere schon durch hochmoderne Neubauten ersetzt wurden.
Am Fluss entlang gehen wir dann noch zu einem wichtigen Ort in der Geschichte der malayischen Unabhängigkeit – dem Merdeka Square.
Da es nach Regen aussieht machen wir noch eine kleine Pause im Hotel, bevor wir nochmal zu den Petronas Türmen gehen – diesmal im Dunklen. Hier findet jeden Abend ein Wasserspiel im See davor statt und die Türme sind hell erleuchtet. Auch ganz nett, aber wir müssen zugeben KL holt uns nicht so ganz ab und ist teilweise sogar fast überfordernd, nach 1 Monat fast nur Natur auf Borneo. Der Kontrast ist schon stark…
Aber am nächsten Tag geht es ja schon weiter und im neuen Zielort fühlen wir uns auf Anhieb wohl. Malakka ist ein kleines Hafenstädtchen, welches noch einige Einflüsse aus der Kolonialzeit hat. Übrigens auch wieder Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Wir schlendern erstmal einfach durch die Stadt und lassen uns treiben. In einem leckeren vegetarischen Restaurant wird zu Abend gegessen und am Fluss der Stadt die Atmosphäre mit kleinen Cafés und Bars, sowie bunten Graffitis und Lichtern genossen.
Und auch am nächsten Tag starten wir ganz entspannt. Wir gucken uns einige Sehenswürdigkeiten, wie die Moschee am Meer und das alte Fort und andere Ruinen, an. Bald landen wir wieder an der Promenade und setzen uns einfach ein bisschen hin und beobachten das Geschehen.
Gegen Mittag wird es dann so heiß, dass wir uns ins Zimmer verziehen und die Zeit nutzen um mit den Eltern zu telefonieren. Abends gehen wir noch einkaufen, schlendern durch die Gegend und gönnen uns mexikanisches Essen und verabschieden uns innerlich von dieser hübschen kleinen Stadt. Am nächsten Tag geht es wieder in den Bus und zum nächsten Ort.
Die Weiterfahrt verzögert sich zwar etwas, da der Bus ausfällt und wir den eine Stunde später nehmen müssen, aber bald kommen wir dann auch in Johor Bahru an. Hier verbringen wir nur eine Nacht.
Mit unserem, unglaublich netten, Hostel haben wir abgesprochen, dass wir unsere großen Backpacks dort über die Weihnachtstage parken können. Somit kommen wir dort eigentlich nur abends an und packen einen kleinen Rucksack für die nächsten 6 Tage. Es geht nach Singapur!
Nach einer ruhigen Nacht machen wir uns zu Fuß auf zum Busbahnhof. Dieser liegt quasi an der Grenze zu Singapur und somit können wir dort ganz unkompliziert über die Grenze reisen. Wir verlassen Malaysia, besteigen den Bus und fahren ohne Probleme zur singapurischen Grenze. Durch die Feiertage und Ferien ist zwar viel los, aber bisher funktioniert alles prima. An der Grenze stoßen wir aber auf eine riesige Schlange und diese scheint sich nicht vorwärts zu bewegen.
Bald finden wir auch heraus warum – offensichtlich haben die singapurischen Grenzbeamten einen Wettbewerb, wer am langsamsten arbeiten kann. Wir haben selten Menschen sich so langsam bewegen sehen… aber auch das haben wir irgendwann hinter uns und erreichen unser Ziel.
Im Hostel wird noch schnell eingecheckt, wir bewohnen hier eine kleine Kapsel, bevor wir die Stadt erkunden gehen. Und vorweggenommen – die gefällt uns richtig gut.
Mit einem Mehrtagesticket fahren wir erst zu China Town, durch das wir uns treiben lassen – einem Ort zu dem wir noch häufiger zurückkehren sollten.
Anschließend geht es zu Marina Bay, wo wir uns durch die faszinierenden Hochhäuser (absolutes Kontrastprogramm zu Chinatown) Richtung Bucht bewegen.
Dort finden wir nicht nur tolle Skylines, sondern auch eine Einkaufsmall mit Luxusmarken und einer künstlich angelegten Wasserstraße auf der man sich mit kleinen Holzbooten fahren lassen kann.
Da es ziemlich regnet stellen wir uns noch am ArtScience Museum unter, wo wir von einem Deutschen vollgequatscht werden, bevor wir uns auf Grund von Hunger und Müdigkeit entscheiden zurück ins Viertel unserer Unterkunft zu fahren. Wir finden eine leckere Falafeltasche (natürlich zu Singapurpreisen) und genießen diese auf der Dachterrasse unseres Hostels, welches glücklicherweise teils überdacht ist.
Abends raffen wir uns nochmal auf und spazieren durch die hell erleuchtete Stadt. An der Marina Bay erleben wir eine wirklich beeindruckende Lichtershow vor der Skyline Singapurs (welche wir am Ende 3x sehen werden) , bevor wir uns zu Fuß auf den Weg zurück zur Unterkunft machen. Das schöne ist das man sich überall in dieser Stadt wirklich sicher fühlt und daher auch ganz sorgenfrei alles erkunden kann.
Am nächsten Tag geht es erst nach Little India und anschließend, Kontrastprogramm, zu Einkaufsmeile Orchardstreet. Nach soviel Stadt suchen wir uns etwas Grünes und landen im Fort Canning Park, welcher nicht nur einen schönen Kräutergarten und Blumengärten hat, sondern auch noch die ein oder andere historische Sehenswürdigkeiten, welche allesamt aber nicht groß spektakulär waren.
Auf dem Rückweg zum Hostel erkunden wir das arabischen Viertel noch etwas genauer, in diesem liegt auch unser Hostel. Hier finden wir neben einer großen Moschee auch schöne kleine Gassen mit Streetart.
Abends führt uns der Weg in die Gardens by the Bay. Wir gucken uns die nächste Lichtershow an, diesmal an den großen Metallbäumen für die Singapur bekannt ist. Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher in Chinatown um zu essen und an der Orchardstreet, welche nun hell erleuchtet ist und an der Straßenkünstler zeigen was sie können.
Und schon bricht der nächste Tag an. Wir verbringen den großen Teil des Tages im Botanischen Garten, welcher nicht nur riesig sondern auch sehr abwechslungsreich ist, und gehen am Abend nochmal zur Lichtershow an Marina Bay.
Und auch der nächste Tag ist eher entspannt. Erst besuchen wir die Singapur City Gallery in der man sich eine sehr interessante Ausstellung über Singapur, seine Geschichte und seine Zukunftspläne anschauen kann. Anschließend geht es nochmal nach Chinatown. Dort entdeckten wir zufällig, dass der Buddah Tooth Tempel geöffnet ist. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Nicht nur die verschiedenen Säle und tausende Figuren, die Mal- und Schnitzarbeiten sind beeindruckend, auf dem Dach befindet sich auch noch eine wunderschöne Dachterrasse mit einem kleinen Orchideengarten.
Am Abend geht es dann auf den Weihnachtsmarkt. Uns erwarten viele bunte Lichter und einige Buden. Hat mehr was von einem Rummel, wir vertreiben uns die Zeit aber vor Ort gut – Menschen beobachten, Weihnachtsmusik hören und einfach die Stimmung genießen. Schön wars.
Über die Promenade zurück gibt’s dann noch ein Eis – Brot zum Eis war aber leider aus.
Am nächsten Tag haben wir eine Mission. Es ging mit der Bahn zur den Gardens by the Bay und dann immer am Wasser entlang – wir sind auf der Suche nach Otter. Otter? Ja, richtig gehört. In Singapur haben sich Otter angesiedelt, die die Stadt unsicher machen. Und diese wollen wir finden. Also am Wasser entlang und nicht lange, da finden wir die erste Familie mit 5 Tieren. Diese schwimmen durch das Wasser, verlieren sich kurz und freuen sich dann ganz dolle, wenn sie sich wieder gefunden haben. So süß! Und verdammt groß!
Auf der anderen Seite des Flusses geht es dann zurück. An der Brücke kann man ein Blick auf die riesige Anzahl an Frachtschiffen vor Singapur erhaschen. Und dann sind zwei Otter an Land, perfekt positioniert tollen sie vor der Skyline herum und lassen sich nicht stören. Locker 30 Minuten beobachten wir gespannt die Beiden.
Nach dem langen Spaziergang geht es zurück ins Hostel, wo wir unsere Weihnachtsanrufe starten, bevor es am Abend zum 3ten Mal zur Show an der Marina Bay geht. An einer Bar mit Livemusik bleiben wir kurz hängen und genießen den Abend, während wir die Menschen beobachten und die Atmosphäre genießen.
Und dann bricht auch schon der letzte Tag in Singapur an. Wir fahren nochmal in den Botanischen Garten und anschließend an den Hafen. Hier finden wir, ganz typisch für uns, wieder den einzigen Berg und meinen ihn natürlich auch hochlaufen zu müssen. Die Aussicht ist aber ganz nett.
Am Abend holen wir unser Rucksack, stiegen in den Bus und fahren zurück nach Johor Bahru, wo wir freundlich begrüßt werden. Wir bestellen uns noch was zu essen und telefonieren mit der Familie, welche zum Weihnachtsessen versammelt ist.
Und dann bricht auch schon der letzte Tag in Malaysia an. Wir gehen noch einkaufen und verbringen den Tag mit ein bisschen Organisation im Hostel. Abends gehen wir mit einem anderen Gast essen, bevor wir uns auf zum Busbahnhof machen. Dort startet unsere Reise nach Thailand. Beginnend mit einer langen Busfahrt über Nacht.
Mehr dazu aber dann im nächsten Beitrag!
Wir wünschen euch alle ein schönes neue Jahr und hoffen es gestaltet sich ganz nach euren Wünschen! 😘





Weihnachtsdeko in Kuala Lumpur ist stets bescheiden

Mhhh, lecker!

Chinatown in KL


Little India in KL

Die Petronas Tower bei Nacht


Die Promenade am Fluss in Malakka lädt zum Verweilen ein


Sehenswürdigkeiten Malakkas



Chinatown in Singapur

Fort Canning Park

Arabische Viertel

Weihnachtsmarkt


Die wilden Otter Singapurs
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