Einmal quer durch Thailand - Reisebericht 24

Veröffentlicht am 2. Februar 2023 um 10:50

Wir steigen in den Bus und machen es uns so bequem wie möglich. Es liegt eine lange Fahrt vor uns und wir möchten soviel Schlaf wie möglich bekommen.


Immer wieder schlafen wir ein, es gibt jedoch kleine Unterbrechungen, wenn der Bus für Pipi- oder Essenspausen hält. Insgesamt kommen wir jedoch recht entspannt am malayischen Grenzposten an. Vorher gab es einen kleinen Stopp, hier wurden von dem Busfahrer aus die Anträge für das thailändische Visa organisiert.


Am malayischen Grenzposten sollen wir auf einmal unser ganzes Gepäck mitnehmen, wir sind langsamer als der Rest da wir keine Vorwarnung hatten und die Schlange ist super lang – Urlaubszeit. Unser Busfahrer führt uns direkt nach vorne, vorbei am Rest und sagt da müsst ihr rein und verschwindet. Wir sehen den Rest unseres Busses ein paar Menschen vor uns, die anderen Wartenden finden das Vorgehen des Busfahrers allerdings, verständlicherweise, überhaupt nicht gut und lassen ihren Frust lautstark an uns aus. Nicht schön, wenn eine Horde Männer dich anschreit, du den Frust absolut nachvollziehen kannst, aber gleichzeitig keine Möglichkeit hast etwas zu ändern. Wir hören auf das was der Busfahrer sagt, weil an der Grenze ohne Bus stecken bleiben wollen wir auch nicht. Irgendwann sehen sie es dann auch ein und lassen uns in Frieden. Gerade noch geschlafen ist unser Puls jetzt auf 180.
Durch die Grenzkontrollen kommen wir dann recht unkompliziert und unser Busfahrer scheint wenig beeindruckt von den Beschwerden, die von unseren Mitwartenden anschließend an ihn gerichtet werden. Auch an der thailändischen Grenze bekommen wir problemlos unser Visum und so sitzen wir bald in Hat Yai.


Das kurze Stück vom Busbahnhof zum Bahnhof laufen wir und suchen uns dort ein kleines Café. Wir holen unsere Fahrkarten für den Zug und müssen nun wieder ein paar Stunden warten. Nach 14 ½ h Busfahrt tut es ganz gut, sich etwas die Beine zu vertreten und etwas zu essen und zu trinken.
Unser Zug fährt dann, mit Verspätung, endlich ein und wir machen es uns so bequem wie möglich und bewundern die wunderschöne Landschaft, welche an uns vorbeizieht. Irgendwie fahren wir uns aber immer mehr Verspätung rein, und die eh schon lange Zugfahrt fühlt sich ewig an. Wir wollen nur noch ankommen. Im Dunkeln tun wir das auch, und bekommen mit Mühe noch ein Tuktuk (welches eigentlich auch schon im Feierabend war) zu unserer Unterkunft. Hier werden wir bereits erwartet, genießen das schöne Zimmer und vorallem die Dusche. Machen uns noch schnell einen kleinen Snack bestehend aus Instantnudeln und Kakao und fallen hundemüde gegen 2 Uhr Nachts ins Bett.


Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 6 Uhr und wir machen uns wieder fertig. Ein Shuttle bringt uns zum Pier und wir machen uns auf mit dem Boot Richtung Insel. Die Fahrt ist recht entspannt, wenn auch ziemlich kalt durch die Klimaanlage, und so erreichen wir am späten Morgen Ko Tao. Hier werden wir bereits vom Hotelshuttle erwartet – ein Pick-up Truck auf dem hinten Bänke gebaut sind – und anschließend zu unserer Unterkunft auf der anderen Seite der Insel kutschiert.


Wir beziehen unser kleines Bungalowzimmer mit Blick ins Grüne, ziehen uns um und machen uns auf zum Strand, welcher direkt an der Unterkunft liegt.
Am Nachmittag entscheiden wir uns für einen kleinen Spaziergang in die Stadt (die Rezeption und der Shuttlebusfahrer konnten nicht richtig verstehen, warum man lieber geht als das kostenlose Shuttle zu nutzen 😉).

Wir machen uns also auf und erklimmen den ersten Berg. Unsere geplante Route würde Geld kosten, welches wir dank der unfreundlichen Dame am Eingang jedoch nicht bereit waren zu zahlen, daher ändern wir den Weg und landen am frühen Abend im kleinen Stadtzentrum. Unser Ziel ist ein Restaurant von dem wir sehr gutes gehört hatten und wir finden sogar noch einen Platz und essen eine der besten Pizzen, die wir bisher hatten. Der Boden ist knusprig und eine ist Gemüse im Kebabstyle belegt, während die andere mit Penangcurry getoppt wurde. Sooo lecker! 😍


Gut gestärkt und gut gelaunt erkunden wir die Ortschaft ein wenig mehr, bevor wir um 9Uhr am Pier wieder abgeholt und zurück ins Hotel gebracht werden.
Und die nächsten Tage machen wir ganz entspannt. Ein bisschen lesen, lecker essen, eine Thai - Massage bekommen und einfach nur die Zeit genießen. Und unser Plan von Silvester am Strand geht auch voll auf. Um Mitternacht sitzen wir am Strand, stoßen an und gucken auf die Wellen und genießen die Atmosphäre und Ruhe. Ein Silvester ohne Böller, richtig angenehm!


Leider bricht damit für uns auch der letzte Tag an. Die Hauptsaison hat in Thailand begonnen und es super schwer spontan Weiterreisen und Unterkünfte zu finden. Wir verlassen unser Bungalow daher einen Tag früher und machen uns auf die lange Fahrt nach Sukhothai. Wieder werden wir zum Pier gefahren, steigen in den Katermaran (welcher auf Grund von Wellengang deutlich mehr wackelt) und werden am Pier wieder eingesammelt und zum Busbahnhof gefahren. Dort können wir unser Gepäck stehen lassen und uns noch ein Abendessen suchen.


Wir werden in einem kleinen Restaurant fündig, welche Dampfgarküche anbietet. Eine nette Mitarbeiterin stellt uns auf Nachfrage einen Mischmasch aus vegetarischen Leckereien zusammen, welche durchgehend gut schmecken, so dass wir uns dann noch einen Nachschlag holen.


Dann geht es zurück zum Busbahnhof, wo wir noch kurz mit der Familie telefonieren und dann in den Nachtbus steigen. Ausgestattet mit Decken machen wir es uns, auf den verhältnismäßig großen Sitzen, bequem und nicken langsam ein. In Bangkok erreichen wir dann den Busbahnhof (nach einem kurzen Wechsel in einen anderen Bus), wo wir auf unseren weiteren Bus nach Sukhothai warten.
Nach einigen Stunden warten geht es dann endlich wieder los auf die letzte Etappe und am Ziel angekommen, lernen wir ein Berliner Paar kennen, welche mit uns das Tuktuk Richtung Hostel teilen. Wir tauschen Telefonnummern aus, um uns gegenseitig über die Möglichkeiten der Weiterreise nach Chiang Mai zu informieren.


Angekommen in unserem Hostel (waren erst am falschen), laden wir nur schnell unsere Sachen ab und gehen Abendessen. Auf dem Rückweg schauen wir uns noch einen alten Tempel an und gehen schon mal kurz in den historischen Park, welcher nachts schön beleuchtet ist und dessen Eingang quasi gegenüber vom Hotel liegt.
Am nächsten Morgen schlafen wir erstmal etwas aus, bringen unsere Wäsche zum Waschsalon und gehen frühstücken. Anschließend holen wir uns ein Ticket für den historischen Park (gestern Abend war er wegen Silvester noch kostenfrei) und schauen uns dort ganz entspannt genauer um.


Der Park gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und man findet dort alte Ruinen aus dem ersten großräumigen Königreich der Thai aus dem 13. Und 14. Jahrhundert. Teile der Tempelruinen sind jedoch noch älter und stammen aus der Zeit der Khmer. Wir bewegen uns erst innerhalb der alten Stadtmauern und dort findet man auch die Überreste eines Palastes und mehrerer Tempelruinen.
Anschließend laufen wir noch zur Ostseite außerhalb der Stadtmauer und schauen uns dort weitere verfallene Tempel und einen riesigen Buddah an.


Insgesamt sollen es in Sukhothai fast 200 dieser Tempelruinen geben, jedoch in sehr unterschiedlichen Zuständen.
Da wir am ersten Tag alles zu Fuß gemacht haben, entscheiden wir uns am nächsten Tag ein Fahrrad zu mieten und die anderen Himmelsrichtungen außerhalb der Stadtmauern zu besichtigen.


Als erstes fahren wir in den Süden und den Westen. Hier gibt es weitere Ruinen, manche mehr und andere etwas weniger verfallen. Die Ruinen in diesen Himmelsrichtungen darf man auch kostenlos besichtigen. Die meisten gehörten zu den damaligen „Stadtmönchen“, dessen Schwerpunkt in den Lehren Buddahs lag. Unsere Strecke über kleine Straßen, entlang von Reisfeldern und Dörfern und so fahren wir gemütlich mit unseren Klapperrädern von altem Stein zu altem Stein.


Im Westen müssen wir etwas weiter raus fahren, hier finden sich die Überbleibsel der „Waldmönche“, die ihre Kloster und Tempel in den Bergen und Wäldern bauten und sich dort in Achtsamkeit übten und meditierten. Die Ruinen hier sind weit verstreut und teilweise muss man Hügel besteigen, die nicht nur eine schöne Aussicht auf den alten Stadtkern bieten, sondern auch die Berge auf der anderen Seite gut in Szene setzten.


Mit dieser schönen Tour neigt sich aber auch unsere Zeit in Sukhothai zu Ende. Wir haben, genau wie unsere Tuktuk-Mitfahrer, ein Bus nach Chiang Mai am nächsten Morgen gebucht. Diese erfahren zufällig, dass wir auch in der Altstadt abgeholt werden können und somit können wir am nächsten Morgen ganz entspannt zum Bus laufen. (Hier im Norden wird es nun auch wieder einfacher mit dem spontanen Buchen, somit geht unser Plan auf).
5h fährt uns der Bus nun zum nächsten Ort, wo wir im Sammeltaxis wieder neue deutsche Mitreisende treffen.

Wir kommen gemütlich an und sortieren uns, bevor es zu einem leckeren Abendessen um die Ecke geht. Anschließend statten wir einem kleinen Nachtmarkt noch einen Besuch ab, dieser besteht aber gefühlt nur aus Ramsch daher drehen wir schnell wieder um.


Die nächsten 3 Tage verbringen wir in Chiang Mai. Am ersten Tag erkunden wir die Stadt selbst und besuchen die vielen verschiedenen Tempel. Gleichzeitig vergleichen wir Preise für Touren und entscheiden uns mit dem Berliner Paar gemeinsam eine Privattour zum Nationalpark zu buchen – übrigens für den selben Preis, wie eine normale Tour.


Diese Tour starten wir am nächsten Morgen auch ziemlich früh. Es geht um 7 Uhr los Richtung Doi Inthano Nationalpark und es ist ziemlich frisch und soll noch kälter werden. Der Doi Inthano Nationalpark liegt auf den Ausläufern des Himalayas und umfasst den höchsten Berg Thailands – unser erstes Ziel.
Dort oben angekommen spazieren wir die beiden kleinen Wanderung am Gipfel und durch den Mooswald entlang und versuchen und bei 10 Grad warm zu halten. Die Landschaft ist wunderschön und die Aussicht beeindruckend, wenn auch etwas diesig – also ob einen Sandschicht über dem Tal liegt.


Anschließend geht es weiter zum nächsten Trek. Der Kew Mae Pan Naturetrail ist nur mit heimischen Guides, aus den umliegenden Bergdörfern, begehbar. Diese tragen häufig auch ihre Trachten, welche wunderschön bestickt und gewebt sind.
Beim Kew Mae Naturetrail geht es 3km auf und ab durch den Wald und über die grasbewachsene Bergspitze mit fantastischen Ausblick. Die Sonne gewinnt langsam an Kraft und so machen wir oben am Aussichtspunkt auch eine längere Pause und bewundern die Umgebung.


Danach besuchen wir die letzte Sehenswürdigkeiten dieses Nationalpark. Diese beiden heißen Queen und King Pagoda und sind dem Namen entsprechend der alten Königin und dem alten König, zum jeweiligen 60ten Geburtstag, gewidmet worden. Diese beiden Stupas liegen umgeben von wundervoll angepflanzten Blumenbeeten und bieten auch wieder eine schöne Aussicht auf das umliegende Bergpanorama.
Damit geht unser Tag im Nationalpark auch schon zu Ende und wir machen uns auf den Rückweg, mit einer kleinen Stippvisite bei einem großen Wasserfall. Angekommen in Chiang Mai gehen wir nur noch kurz was um die Ecke essen und fallen dann müde ins Bett.


Auch am nächsten Tag sind wir verabredet. Wir treffen uns mit Johannes, einen der deutschen Mitfahrer aus dem Tuktuk, und machen uns gemeinsam auf die Wanderung entlang des Mönch Tails. Der Weg führt über einen kleinen Pfad den Berg hinauf. Auf der Hälfte des Anstiegs befindet sich ein kleiner, sehr schön angelegter Tempel und auf der Spitze der große Tempel von Chiang Mai, den „Wat Phra That Doi Suthep“. Dieser ist deutlich prunkvoller als der erste aufgebaut und man hat mit einer Höhe von 1600m einen fantastischen Ausblick auf die Stadt. Wir erreichen den Tempel über den Hintereingang und sind daher etwas überrascht vom regen Betrieb, welcher hier herrscht, gleichzeitig ist dies aber auch interessant zu beobachten.


Nach einer kurzen Rast machen wir uns wieder auf den Abstieg und verabschieden uns am Fuß des Berges von Johannes für eine kurze Pause im Hostel. Am Abend treffen wir uns wieder um gemeinsam zu essen (lecker Koah Soi!) und den bekannten Nachtmarkt von Chiang Mai auf der Walking Street zu besuchen. Hierfür sperren sie Sonntags die komplette Straße und bauen ihre Stände auf.
An den Ständen findet man von Essen, Handwerkskunst und Ramsch alles was man sich denken kann – jedoch bietet jeder 3te irgendwie das selbe an. Wir verbringen trotzdem eine witzige Zeit und genießen unseren letzten Abend in Chiang Mai.


Am nächsten Morgen fahren wir zum Busbahnhof und nehmen von dort den Bus nach Chiang Rai. Hier wollen wir eine Nacht verbringen, bevor es nach Laos geht. So zumindest der Plan… angekommen am Hotel bemerken wir das wir für März gebucht haben (warum auch immer?!?). Leider haben sie keinen Platz mehr und wir beratschlagen uns kurz.


Daraufhin fassen wir spontan den Entschluss schon heute aus Thailand auszureisen. Wir gehen die 3 Minuten zum Busbahnhof zurück und sichern uns einen Platz im Bus zur Grenze. Hier lernen wir auch Marlene und Slawek aus Krakau kennen, unsere zufällige Reisekumpanen der nächsten Tage.
An einer kleinen Bushaltestelle lässt uns der Bus raus und ein Tuktuk Fahrer lädt uns ein. Dieser ist so lieb und lässt uns noch schnell bei sich zu Hause auf Toilette und dann geht es zur laotischen Grenze.


Ein Grenzübergang von dem wir viel gehört haben und nicht nur gutes. Die Einreise nach Laos ist wohl teilweise etwas willkürlich geregelt, dementsprechend sind wir gespannt was auf uns zukommt.


Und was sollen wir sagen – das war einer der unstressigsten Grenzübergange unserer Reise. Alle waren entspannt, alles hat gut geklappt und war organisiert und nur unser Dollar wollten sie nicht, weil die Scheine nicht nagelneu waren. Unser Thailändische Bhat waren aber genauso okay.


Wir verabschieden uns also von Thailand, ein schönes Land mit viel Kultur und toller Landschaft – und trotzdem ein Land mit dem wir nicht so richtig warm geworden sind und begrüßen unser nächstes Abenteuer in Laos.

Der Zug Richtung Silvester am Strand 

Ein guter Start ins neue Jahr auf Ko Tao 

Ist das noch Massage? 

Sukhothai 

Chiang Mai

Doi Inthanon 

Monk Trail

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