Mit dem Tuktuk geht es dann von der Grenze zur Unterkunft.
Angekommen am Hostel, mit Blick auf den Mekong, buchen wir das Slowboat, welches uns die nächsten 2 Tage über den Fluss zur nächsten größeren Stadt fahren wird, kaufen eine SIM Karte und gehen auf die Suche nach Essen. Marlena und Slawek, zwei Polen die gemeinsam mit uns den Grenzübergang bestritten haben und zufällig im selben Hostel sind, begleiten uns.
Wir landen in einem kleinen Laden, Blick auf den Mekong und nur 2 Tische und ein paar Plastikstühle. Das Essen war okay, aber die Stimmung genial.
Die Zwillingsschwester der Köchin hat im Lotto gewonnen und die Familie feierte, mit reichlich Alkohol, direkt nebenan. Wir bekommen laotischen Whiskey angeboten, welchen wir dankend ablehnen. Beim Bier haben wir dann keine Chance mehr, und so wird mehrfach gemeinsam anstoßen. Nur mit sehr viel Geschick bleiben wir bei einem Bier, welches warm und geschmacklich auch kein Highlight war.
Wir fühlen uns in Laos auf Anhieb wohl und freuen uns auf unsere Zeit hier.
Am nächsten Morgen lassen wir uns von Mönchsgesang und Gongs um 6 Uhr wecken und starten entspannt in den Tag. Als erstes gehen wir lecker frühstücken (Tofu und Gemüse für die eine, Curry für die andere) und dann holen wir unsere Vorräte fürs Boot ab.
Um 10 fährt unser Hostel uns dann zum Pier, wo wir uns, auf den ausgebauten Van-Sitzen, gemütlich machen und anschließend 6 ½ Stunden gemütlich über den Menkong, vorbei an wunderschönen grünen Bergen, kleinen Dörfern und Farmen schippern. Immer wieder sieht man eine Gruppe Wasserbüffel oder Hirten mit ihren Ziegen. Auch Goldwäsche scheint hier betrieben zu werden, immer wieder sieht man kleine Gruppen mit den typischen Schüsseln am Flussufer – etwas was wir hier nicht erwartet hätten.
In Pak Beng angekommen werden wir zusammengepfercht auf dem Pick-Up bis zur Unterkunft gefahren. Da Marlena und Slawek wieder das selbe Guesthouse gebucht haben, gehen wir gemeinsam Abendessen und auch am nächsten Morgen in dem kleinen Dorf frühstücken.
Wieder auf dem Boot sitzen wir heute zufällig auch neben weiteren Deutschen. Zwei gebürtige Sachsen und einer aus Niedersachsen – eine Humorebene war schnell gefunden. 😂
Und die brauchten wir auch.
Die Chefin des Schiffs hat nicht nur ihre Jungs fest im Griff und einen harsche Ton drauf, sondern auch ganz bestimmte Vorstellungen wie es auf dem Boot zu laufen hat. Wir fügen uns schnell, mit ihr legt man sich lieber nicht an. Aber auch bei den Motorproblemen hat sie alles unter voller Kontrolle. 😉
In Luang Prabang angekommen geht es dann auf ein Tuktuk, welches uns zum Nachtmarkt bringt, unser Hostel liegt direkt um die Ecke.
Auf dem Nachtmarkt gibt es kleine Stände mit Fleisch und Fisch, sowie Gemüse und von allen asiatischen Nachtmärkten sieht es hier, mit Abstand, am besten aus. Wir finden ohne Probleme vegetarische und vegane Optionen und erkenne am Gebäck die Einflüsse der Franzosen – leckere Baguettes, Brot und Crossaints an jeder Ecke.
Am nächsten Morgen erkunden wir die Stadt, eins der zwei UNESCO Weltkulturerbe Laos, etwas genauer. Wir schlendern durch die Straßen und genießen die Atmosphäre in diesem kleinen Ort, welcher nicht nur die alte Hauptstadt darstellt sondern auch noch einige Gebäude im kolonialen Baustil vorweisen kann. Viel zu tun gibt es nicht, aber gerade das treiben lassen hat auch was für sich. Am Mittag treffen wir zufällig auf Markus (einer der Sachsen vom Boot), welcher sich uns dann anschließt.
Wir gehen gemeinsam was trinken mit Blick auf den Fluss und verabreden uns für den Sonnenuntergang mit Marlena und Slawek, welche uns auch wieder zufällig über den Weg läuft. Diesen schauen wir vom einzigen Berg im Luang Prabang, dort ist es voll aber trotzdem lohnenswert.
Mit Markus gehen wir noch Abendessen, wo wir das Nationalgericht Lab essen. Auf dem Rückweg holen wir noch ein Sauerteigbrot fürs Frühstück und können auch bei den Zimtschnecken nicht widerstehen.
Nach so einem guten Frühstück starten wir dann auch voller Energie in den nächsten Tag. Um halb 8 treffen sich alle an unserem Hotel. Alle sind der Tuktuk-Fahrer den wir gestern organisieren konnten, Marlena und Slawek, Markus und wir. Pünktlich geht es Richtung Kuang Si Wasserfall.
Dort angekommen geht es an einem Rescue Center von Moonbears vorbei. Dies liegt im Gelände des Wasserfall, ist leider aber sehr klein und dort scheinen vielen Bären zu leben. Die Situation hat sich für diese scheinbar also nur ein wenig verbessert. Moonbears sind übrigens eine von zwei Bärenarten in Laos, es gibt noch die Sunbears, welche wir von Borneo kennen.
Und dann kommen wir an den Wasserfall...
Menschenleer (hat sich das frühe herfahren also gelohnt) stehen wir am unteren Teil des Wasserfalls, welcher azurblaues Wasser über zahlreiche Kaskaden nach unten in kleine Pools spült. Auch die nächsten Stufen des Wasserfalls sind beeindruckend und wir nutzen die ruhige Zeit vor der Menschenmasse zum erkunden, den Berg besteigen und genießen. Als es voller wird setzen wir uns ans Wasser, ein paar von uns gehen schwimmen (uns ist es zu kalt) und quatschen, beobachten und genießen die Sonnenstrahlen die sich zwischenzeitlich durch das Blätterdach schieben.
Zurück in der Stadt verabschieden wir uns von Marlena und Slawek und am Abend auch von Markus. Unsere Wege trennen sich von nun an, während es für sie weiter in den Süden geht, haben wir beschlossen die 30 Tage Visum in Laos voll auszukosten und machen uns erstmal Richtung Norden auf.
Deswegen sitzen wir auch pünktlich 9 Uhr im Van. Dieser fährt aber erst als wirklich jeder Sitz, auch die Klappsitze, besetzt ist. Über Schlaglöcher und Bergstraßen fahren wir immer weiter ins ländliche Gebiet, wobei wir immer wieder ein Blick auf den Fluss der sich durch die Bergregion schlängelt erhaschen.
Angekommen in Nong Khiaw gehen wir auf die Suche nach einer Unterkunft. Wir hatten im Vorfeld schon auf Google einen Favoriten rausgesucht und mit Glück, konnten wir dort auch noch eine kleine Bambushütte, für gerade mal rund 5 Euro pro Nacht, mieten. Wir quartieren uns erstmal für 5 Nächte hier ein und setzen uns auf die Veranda und genießen die Umgebung, den Blick auf die Berg und entspannen etwas.
Die nächsten Tage verlaufen ähnlich – Ausblick genießen, entspannen und lecker Essen. Und bei viel Motivation mal einen Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang erklimmen oder eine kleine Wanderung starten, wo wir die nette Begleitung von Justine hatten.
Wir genießen die Tage in der Natur und das runterkommen mit der grandiosen Landschaft um uns herum, freuen uns dann aber auch als es für uns weitergeht.
Um halb 8 in der Früh fahren wir mit dem Tuktuk zum nächsten größeren Ort, ca. 1h entfernt. Dort wechseln wir in einen kleinen Minivan, welcher sich verspätet auf den Weg Richtung Vang Vieng macht, da er vergeblich noch auf einen Passagier gewartet hat.
Und damit begann die rasante Fahrt. Die Sitze waren bequem und wir zwei hatten Glück mit viel Platz in unserer Reihe. Aber der Fahrer fuhr, jedem Rallyefahrer Ehre machend, auf den holprigen, schottrigen und teils sandigen Pisten durch die Kurven und knapp entlang des Abhangs. Auch waghalsige Überholmanöver wurden mit vollstem Selbstvertrauen durchgeführt, so dass man sich doch einigermaßen sicher führte.
So schaffte es unser Fahrer nicht nur noch eine Pinkelpause und eine Mittagspause einzulegen, was besonders einigen laotischen Mitfahrern zu Gute kam die die Fahrt nicht all zu gut vertrugen – nein, er schaffte es sogar die über 1 Stunde Verspätung wieder reinzufahren und uns gegen 5 in Vang Vieng abzuladen. Respekt!
Wir schlendern noch ein bisschen durch die Stadt, bevor es am nächsten Tag mit den Mountainbikes raus aus der Stadt, über die staubigen Straßen, zum ersten Viewpoint den wir heute erklimmen möchten, geht.
Der Nam Xay Viewpoint ist einer der bekanntesten in der Region und wurde mit Motorrädern ausgestattet, für besondere Fotos. Wir starten früh, damit es nicht so voll wird und der Plan geht auch echt gut auf. Oben angekommen machen auch wir die obligatorischen Fotos.
Wir schwingen uns wieder auf die Räder und folgen der Straße. Einem kleinen Schotterweg folgend landen wir bei unserem nächsten Ziel. Ein alter, sehr netter Herr, führt uns ab hier wieder den Berg rauf und dann durch zwei riesige, nur provisorisch ausgebaute, Höhlen. Ein absolutes Highlight für uns. Knapp 2h klettern wir durch die Höhlen und unterhalten uns, bestmöglich, mit unseren Guide.
Nach dieser Entdeckertour geht es wieder runter und zur nächsten Felsformation direkt um die Ecke. Hier gibt es zwei Viewpoints, welche wir beide besuchen, weil warum nicht die Hälfte des Berges zweimal gehen. Die Wege sind sehr rudimentär ausgebaut und teils braucht es viel Vertrauen in die Konstruktionen. Auf einem der beiden Viewpoints haben sie sogar ein kleines Flugzeug gebaut – verrückt!
Am späten Nachmittag machen wir uns wieder an den Abstieg und die Fahrt zurück nach Vang Vieng. Hier wird der Staub vom Leib gewaschen und das Geburtstagskind der Familie angerufen, bevor es zum Abendessen geht.
Wir fragen uns bis heute, warum wir auf die Idee der Mountainbikes gekommen sind, wenn wir auch ganz entspannt mit dem Moped die Strecke entlang düsen könnten, aber immerhin haben wir was getan. 😂
Am nächsten Morgen starten wir lieber mit einer gemütlichen Kajaktour, bei der wir mit der Gruppe den Fluss hinab dümpelten. Einige kleine Stromschnellen gab es auch zum überwinden und die Umgebung war einfach richtig schön. Ein entspannter Start in den Tag und das trotz Zweier fahren. 😉
Am Nachmittag schmeißen wir uns in die Wanderklamotten machen uns auf dem Weg zum nächsten Viewpoint. Knapp 1h entfernt, über die Straße, und dann nochmal rund 1 1/2h ordentlich hoch ging es erst zum kleinen und dann zum hohen Viewpoint. Schnell merken wir das unser Plan den Sonnenuntergang dort in Ruhe zu genießen nicht aufgehen wird, da sich der Weg gerade zum Ende hin als kleine Kletterpartie herausstellte und wir das im Dunkeln dann doch nicht machen wollen.
Oben angekommen hat sich die Anstrengung aber gelohnt und wir haben eine traumhafte Aussicht im Abendlicht und das, zumindest kurz, ganz für uns alleine.
Dann kommt noch ein weiterer Wanderer, auch Deutscher – wer rennt sonst am Abend noch den Berg hoch – und wir unterhalten uns ein wenig und genießen den Anfang des Sonnenuntergangs und die Heißluftballons die zu dieser Zeit fliegen. Gemeinsam machen wir uns auf den Abstieg und benötigen tatsächlich auch nur für das letzte, weniger schlimme, Stück unsere Kopflampen. Wir treffen zwei weitere Wanderer in der Dunkelheit – ratet mal, deutschsprachig. 😂
Nach einem weiteren, diesmal entspannten Tag in der Stadt, fahren wir weiter in den Süden. Am Morgen geht es Richtung Vientiane (der Hauptstadt), wo wir unser Gepäck in einem Hotel stehen lassen und uns die Stadt ein bisschen anschauen können.
Schnell merken wir das es nicht viel zu sehen und tun gibt, es höllisch heiß ist und so machen wir es uns im Park unter einem Baum gemütlich, bevor es zurück zum Gepäck und mit diesem zum Schlafbus geht. Dieser hat innen kleine Betten und sieht im allgemeinen Zustand nicht sehr vertrauenserweckend aus.
Eine Einschätzung die nicht zu falsch sein sollte. Tatsächlich bleibt der Bus auf der Strecke liegen und wir müssen in einen anderen Bus wechseln und fahren uns immer mehr Verspätung ein. Denn dieser muss auch immer wieder halten und mit Wasser abgespritzt werden, damit er nicht überhitzt. Am Ende kommen wir knapp 7h später in Pakse an, waren also 18h im Bus und es ist bereits Mittag – dementsprechend fertig sind wir. 🤷
Wir organisieren nur noch unser Moped für die nächsten Tage und besuchen die Infoveranstaltung die von unserem Verleih zum Motorrad-Loop angeboten wird.
Am nächsten morgen holen wir dann uns Moped ab und machen uns auf den Weg. Es geht vorbei an kleinen Dörfern mit verschiedenen Handwerkskünsten wie beispielsweise Schmieden oder Korbflechten, über Felder und immer höher aufs Plateau.
Wir stoßen auf eine kaputte Brücke, welche wir auf einem Sandweg durch Cassavafelder, umfahren können und genießen die frische Luft und die Sonne.
Gegen Mittag besuchen wir zwei Wasserfälle und entscheiden spontan noch ein Stück zu fahren. Unser Ziel für heute ist eine Organic Farm, auf der man auch übernachten kann. Wir hatten erst geplant in den Bergen zu übernachten, dort ist die Unterkunft jedoch leider schon ausgebucht. Also geht es weiter… Wir machen noch den Umweg, welcher uns von Yves (der Besitzer des Verleihs) empfohlen wurde und haben eine traumhafte Aussicht auf die Berge und das Tal.
Gegen Nachmittag kommen wir, nach einem kurzen Stück über Feldweg, an der idyllischen Farm an. Betten sind noch frei und wir entscheiden uns zu bleiben. Es ist alles sehr einfach, der Mitarbeiter aber super nett und der Ort wirkt richtig schön friedlich. Wir bekommen ein Tee und selbstangebaute Passionsfrucht zur Begrüßung und genießen die Nachmittagssonne in der Hängematte. Durch den Wind ist es jedoch auch hier frisch. Die Kätzchen und Hunde (unteranderem 3 Welpen namens A, B und C) leisten uns Gesellschaft.
Gemeinsam wird am Abend, mit unseren Gastgeber, gekocht und das Feuer, welches auf einem Feld in der Nähe brennt, beobachtet. Unser Gastgeber, und damit auch Maike, sind entspannt, ich weniger. Wir behalten es im Auge und es bleibt, durch einen kleinen Grasweg, getrennt von unserer Farm… Puhh. Ich kann erst um 10 Uhr nachts, als zum Glück nichts mehr zu sehen ist, beruhigt schlafen gehen.
Nach einem leckeren Frühstück, wie das Abendessen komplett aus eigenem Anbau, schmeißen wir uns wieder auf den Roller und fahren weiter den Loop entlang. Heute halten wir bei ein paar Wasserfällen und genießen wieder die wunderschöne Umgebung.
Gegen Mittag entscheidet sich, dass wir noch heute bis zu Vat Phou fahren. Nochmal getankt und auf geht’s - knapp 2h Weg liegen vor uns.
In der prallen Mittagssonne erreichen wir dann das UNESCO Weltkulturerbe, welches aus alten Tempelruinen und alten Stadtüberresten besteht. Wir beschränken uns überwiegend auf den Tempel, welcher an einem Berg hang liegt – und sagen wir mal so… steile Treppen sind für die kein Fremdwort. 🥵
Aber es lohnt sich. Die Tempelruinen (und die zugehörige Ausstellung) geben einen guten Eindruck wie es früher einmal ausgesehen haben könnte (diese Anlage ist übrigens älter als Angkor Wat und hatte eine Verbindungsstraße dorthin). Und der Ausblick ist die Anstrengung alleine schon wert.
Die Nacht verbringen wir wieder in Pakse, bevor es für die letzten Tage in Laos auf die 4000 Inseln geht, für uns genauer gesagt auf Don Det. Faszinierend wie schnell ein Monat vergeht.
Mit einem kleinen Holzboot an der Insel angekommen, finden wir schließlich ein kleines Bungalow, wo wir bleiben können – es ist ruhig, mit Hängematte und einer netten Besitzerin. Hier lassen wir jetzt ein paar Tage die Seele baumeln und genießen das günstige und leckere Essen (unteranderem indisch (täglich) und einer leckeren, veganen Currywurst eines deutschen Metzgers). So lässt es sich leben…
Doch dann heißt es leider auch dort Abschied nehmen. Wir müssen zurück nach Pakse und von dort aus geht unser Bus Richtung Vietnam, unser Visum in Laos läuft leider schon aus. Aber wir blicken zurück auf eine tolle Zeit in einem Land, welches wir zu Beginn gar nicht wirklich auf dem Schirm hatten, welches uns aber richtig gut gefallen hat – tolle Menschen, wunderschöne Landschaften und leckeres Essen. Eine absolute Reiseempfehlung von uns - günstig, schön und vielseitig!
Mit dem Slow Boat auf dem Mekong






Lubang Prabang








Nong Khiaw mit unserer Bambushütte









Vang Vieng














Paksé Loop













Vat Phou





Don Det

Kommentar hinzufügen
Kommentare