Die Ostküste Dänemarks... - Reisebericht 3

Veröffentlicht am 17. April 2022 um 21:41

Nach unserem Ruhetag geht es weiter…

Noch einmal die Wasservorräte aufgefüllt, alles gewaschen (inkl. uns) und für das Abendessen vorgekocht geht es gegen Mittag wieder auf die Straße. Da wir Skagen, durch das angekündigte schlechte Wetter, nicht richtig erkunden konnten fahren wir erst nochmal nach oben an die Spitze Dänemarks - begrüßt werden wir mit Schnee.

Diesen Winter hatten wir noch nicht das Vergnügen von Schnee, deswegen starten wir direkt - dick eingemummelt, eine Schneewanderung durch die Dünen. Wir begegnen Fasanen, einigen Vögeln und keiner anderen Menschenseele. Nach dieser Tour sind wir dann aber doch ziemlich durchgefroren und freuen uns auf unser warmes Bettchen mit dem wartenden Sanddorntee und sind glücklich, dass wir vorgesorgt haben und auch ein warmes Mahl auf uns wartet.

Am nächsten Tag hat sich der Schnee eher zu Regen gewandelt, aber nun wollen wir auch endlich mal Skagen sehen! Also wieder dick einpacken mit Regenhose und Regenjacke und ab in die „gelbe Stadt“ Dänemarks. Warum „gelbe Stadt“? Das erfahren wir schnell. Der Großteil der Häuser ist ein einem sonnigen Gelb gestrichen und vom Baustil komplett anders als wir die Häuser von der Nordseeküste kennen. Aber auch dieses Gelb hat sein Flair und so genießen wir unseren Bummel durch die Stadt.

Nach einer weiteren Nacht auf dem Parkplatz von Grenen (im Übrigen sehr empfehlenswert und im Winter sogar kostenfrei, trotz offener Toilette mit warmem Wasser) beginnen wir unsere Tour entlang der Ostküste Dänemarks. Und wir werden mit sehr wechselhaftem Wetter begrüßt - nach einer weiteren Schneewanderung, durch diesmal tiefen Schnee, und kleinen Abstechern in die Dörfer der Küstenstraße begrüßt uns Aalborg mit Sonne und fast warmen Temperaturen. Aalborg selbst ist ganz nett, einige alte Häuser stehen noch und die Innenstadt ist, dafür es die viertgrößte Stadt Dänemarks ist, recht entspannt und übersichtlich. Nach einem Hagelschauer pünktlich zum Abendessen werden wir dann wieder bei unserer Abendrunde am Madum Sø, dem See neben unserem Schlafplatz, mit Sonne verwöhnet.

Morgens geht es dann „alte Steine gucken“. Ein altes Hügelgrab liegt auf dem Weg und ein kleiner Abstecher ist daher fast selbstverständlich. Danach fahren wir weiter die Küste entlang, genießen Spaziergänge an verschiedenen Stränden (bspw. Rygård Strand und Boeslum Strand (wunderschön!)) und bewundern die vielen schönen Häuser am Wegesrand. In Ebeltoft angekommen steht die nächste Städtetour auf dem Plan. Ebeltoft überzeugt uns direkt bei Einfahrt mit seinem Panorama auf den wunderschönen Hafen mit den typischen roten Fischerhäusern. Aber auch die Stadt selbst hat einiges zu bieten. Leckerer Waffelduft zieht durch die engen Gassen der Altstadt, welche wieder mit gut erhaltenden, süßen kleinen Häusern eine gemütliche Stimmung erzeugt.

Nachdem wird diese Eindrücke genießen konnte, zieht es uns zu unserem Schlafplatz auf einer kleinen Halbinsel. Hier stehen wir direkt an der Spitze unter dem Leuchtturm Sletterhage Fry. Dabei können wir eine Eigenheit der Dänen beobachten, der wir bei unserer Reise immer wieder begegnet sind – egal wie entlegen der Ort ist, häufig scheint man nach Feierabend nochmal passend zum Sonnenuntergang ans Meer zu kommen, manchmal eine kleine Runde zu drehen oder auch einfach das Spektakel aus dem warmen Auto heraus zu beobachten.  Eigentlich eine schöne Angewohnheit, oder?

Nach so langen Strecken im Auto brauchen wir wieder etwas mehr Bewegung. Daher steht, natürlich nach einem kleinen Abstecher zu weiteren „alten Steinen“ – nämlich den Poskӕr Stenhus, einer alten Kultstätte in Form eines Steinkreises mit einem Mini-Stonehenge in der Mitte –  eine Wanderung durch den Nationalpark Mols Bjerge und zur Schlossruine Kalø Slot auf dem Plan. Hier konnten wir nebenbei auch noch unsere Vorräte aufstocken, da wir unerwarteterweise ein riesiges Feld mit frischem Bärlauch an einem kleinen Bach direkt an der Küste fanden. Da mussten wir natürlich, ganz nach Familientradition,twas für unser Abendessen sammeln. 😉

Die nächste Nacht verbringen wir dann direkt an unserem Ziel, mitten im Hafen von Aarhus. Morgens früh aufgestanden schauen wir uns das Latin Quarter und die Innenstadt an. Hier finden wir nette alte Häuser und einen typischen Innenstadtflair. Ganz schön, aber mehr überrascht hat uns ein anderer Tipp – nämlich das neue Stadtviertel Ø. Hier wurde sehr modern und gleichzeitig sehr einladend gebaut, es verschmelzen hochmoderne und nach neusten Energiestandards gebaute Hochhäuser, mit kleinen Foodtrucks und Tinyhouses direkt an der Kaimauer. Auch ein Schwimmbad im Hafenbecken und eine Wasserskianlage findet hier ihren Platz. Obwohl wir uns normalerweise nicht so für Architektur interessieren, war dieser Ausflug definitiv seine Zeit wert. Auch ein Gartenprojekt in der Nachbarschaft mit einer Glaskuppel faszinierte uns. Passend zum Thema „Natur – erkennen, schätzen und erhalten“ schließen wir unsere Aarhus Tour mit einem Besuch des botanischen Gartens ab.

Nach diesem vollgepackten Vormittag geht es dann weiter entspannt die Küste entlang zur kleinen Insel Alrø. Nach einem Spaziergang am Stand und dem entspannten Ausklingen lassen des Tages in der Abendsonne auf dem Steg der Fahrradfähre, entscheiden wir schnell – hier gefällt es uns so gut, wir bleiben noch eine weitere Nacht. Da aber Ostern vor der Türe steht, geht es am nächsten Tag nochmal kurz aufs Festland einkaufen und eine kleine Runde spazieren, bevor einfach mal ganz faul waren und etwas gelesen und die Seele baumeln lassen haben. Nach so vielen Eindrücken in den letzten Tagen tat das richtig gut!

Erholt und entspannt geht es weiter die Küste entlang, mit kleinen Abstechern nach Koldingen und vor allem Frederica. Warum Frederica? Weil es kostenlose, warme Duschen am Strand gibt! Frisch geduscht und glücklich liegt nun auch die Ostküste Dänemarks hinter uns und wir verbringen die erste Nacht am Fjord auf den Inseln Dänemarks.

Schneewanderung durch die Dünen

Noch mehr Schnee...

Ebeltofts Hafen und kleine Gassen

Sletterhage Fry

Stenhus und Bärlauch

SideFact:

In einigen Dingen, bezüglich Umweltschutzes und Gesellschaftsstrukturen, scheinen die Dänen uns etwas Voraus zu haben, gleichzeitig sind wir immer wieder erschrocken, wenn wir im Supermarkt einkaufen und wirklich jedes Lebensmittel in Plastik eingepackt ist und selbst an der Backwarentheke die Teilchen mit Einmalplastikhandschuhen statt Zange aus dem Fach genommen werden, um dann wieder in eine Plastiktüte statt Papiertüte verpackt zu werden. Vielleicht hatten wir dann doch mehr Aufmerksamkeit auch in diesem Bereich bezüglich dieser Themen erwartet.

Der Steg an unserem Schlafplatz...

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